Über 90 % der Beanstandungen in der Fensterbranche sind auf die Montage zurückzuführen. Hier gliedern sich die Probleme in zwei Teile:

1. Befestigung

Mit verantwortlich sind hierfür die immer höherenFlügelgewichte, befestigt in Steinen mit geringer Festigkeit, welche dem Fensterbauer schlechtere Befestigungsuntergründe bieten. Durch immer besseren Wärmeschutz, nimmt die Rohdichte der Steine massiv ab. Wärmedämmverbundsysteme, mit Vorsatzmontage oder mauerwerksbündiger Montage, bringen neue Herausforderungen mit sich, da die Randabstände gering sind und die Schrauben ausbrechen.

Bei sämtlichen unseren Eingenprüfungen haben wir die Fenster mit Würth Amo III Schrauben, mit einem Durchmesser von 7,5 mm montiert. Eine Weiterbildung zum zertifizierten Befestigungstechniker ist daher unerlässlich, um die Fenster ordentlich zu befestigen.

2. Abdichtung

Bei der Abdichtung, sind drei Funktionsebenen auszuführen. Schon in der DIN 4108, Wärmeschutz im Hochbau, Ausgabe 1952, war der Schutz gegen Kälte, Schall, Feuer und Feuchtigkeit festgeschrieben. Daher sind die aktuellen Abdichtungsforderungen nicht neu.

Die luftdichte Ebene auf der Innenseite, sorgt dafür, daß der Dämmstoff in der Funge nicht von der Raumfeuchtigkeit belastet wird. Der Dämmstoff in der Fensterfuge sorgt für die Trennung von Raum- und Außenklima. Außen muß der Anschluß für die Wind- und Schlagregendichtigkeit ausgeführt werden. Teilweise wird die äußere Abdichtung bei Wärmedämmverbundsystemen durch den Stukkateur, ober bei raumhohen Elementen durch den Flachdachbauer ausgeführt. Umgangssprachlich gilt hier die Bezeichnung "RAL-Montage". Die Grundlage für diese Montage, bildet die Technischen Richtlinie Nr. 20, dem Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren für Neubau und Renovierung. Ergänzend ist diese Abdichtungsforderung in der VOB Teil C der DIN 18355, Tischlerarbeiten, detailiert gefordert. Die Energieeinsparverordnung weist zusätzlich auf die anerkannten Regeln der Technik. Auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, fordert die Fugendichtheit in Ihren technischen Mindestanforderungen.

Um die beiden obigen Punkte zu erfüllen, ist ein Putzbruch im Bestand unerlässlich, mit der Demontage des Innensimsen. Zusätzlich ist die Fensterlaibung noch vorzuverputzen, damit die Abdichtungen auch ordentliche Haftflächen haben. Im Altbau wird oft mit spritzbaren Dichtstoffen gearbeitet, um den Putzbruch zu vermeiden. Es entstehen dann aber Wartungsfugen.

Der theoretische Hintergrund wurde durch das Ablegen der Prüfung zur ift-Fachkraft "Montagefachkraft für Fenster und Türen" gelegt.

Eine ordentliche Montage unterstützt die Funktion des Fensters und hilft zu einem langen Produktlebenszyklus.